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Assistive Technologien und PAUL

Das Institut für Elektrotechnik der Ostfalia präsentiert ihr neues Projekt PAUL, die Forschungsbeauftragte Dagmar Meyer spricht über Assistive Technologien und gibt einen Überblick über den Kern der Arbeit. Außerdem fand ein Methodentauschtermin statt, bei dem die Forscher*innen des Instituts für Elektrotechnik und des WissenschaftsCampus über partizipative Prozesse an ganz konkreten Beispielen diskutiert haben.

Assistive Technologien und PAUL

Am Institut für Elektrotechnik wird auf dem Gebiet der assistieren Technologien geforscht. Die Arbeit bezieht sich dabei auf das Erforschen Technischer Möglichkeiten, die Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen oder betagte Personen in ihrem Alltag unterstützen können. Es handelt sich dabei um das Labor für assistive Technologien der Ostfalia Hochschule in Wolfenbüttel. Dort wird gerade am Projekt PersonA-PP, in dem der Roboter PAUL (Personal Assistant, aUtonomous and mobiLe) entwickelt wurde. PAUL soll in Pflegeeinrichtungen sowohl das Pflegepersonal als auch die Bewohnerinnen und Bewohner unterstützen. So soll PAUL z.B. beim Verteilen der Getränkekannen im Speisesaal helfen, eine Tätigkeit, bei der das Pflegepersonal weite Wege zurücklegen muss. Als Unterstützung für Bewohnerinnen und Bewohner soll er z. B. heruntergefallene Gegenstände aufheben, was älteren oder bewegungseingeschränkten Menschen häufig Probleme bereitet. PAUL kann über ein intelligentes Armband, das Sprachbefehle aufzeichnet und über WLAN an den Server sendet, kommandiert werden. PAUL bewegt sich autonom in einem Umfeld, das er zuvor erlernt und kartiert hat. Er kann so in einem Pflegeheim beispielsweise allen Bewohnerinnen und Bewohnern einer Etage zur Verfügung stehen und wie ein menschlicher Helfer gerufen werden.

Gesellschaftliche Teilhabe und der WissenschaftsCampus

„technische Umsetzbarkeit vs. sinnvoller Technikeinsatz“

"Getreu dem Motto der Partizipation, werden bereits von Beginn an Nutzer*innen und Interessensvertreter*innen in die Arbeit eingebunden.“

 Partizipation spielt für die Forschungen auf zwei Ebenen eine wichtige Rolle. Es soll Teilhabe fördern bzw. ermöglichen für Personengruppen, die aus unterschiedlichen Gründen in ihren Möglichkeiten zur Teilhabe eingeschränkt sind. Um dies zu realisieren, sind partizipative Designansätze unabdingbar. Es geht in diesem Fall nicht primär darum, das technisch Machbare zu realisieren, sondern konkret auf die Bedürfnisse von Menschen einzugehen, die von eben diesen Entwicklungen profitieren sollen oder ein Interesse an der Entwicklung haben. Ingenieur*innen neigen vielleicht gelegentlich aufgrund ihrer Technik-Begeisterung eher zu der erstgenannten Vorgehensweise, was aber in diesem Bereich praktisch nicht funktioniert.

Interdisziplinäre Austausch im wissenschaftscampus

Der Campus ermöglicht den Austausch mit Wissenschaftler*innen aus den unterschiedlichsten Fachdisziplinen im Kontext des gemeinsamen Themas „Partizipation“. Dagmar Meyer arbeitet als Angehörige der Fakultät Elektrotechnik der Ostfalia in einem sehr technisch geprägten Umfeld, an im Kern sehr technischen Themen. Es ist daher besonders wertvoll, die Sichtweisen und Erfahrungen von Forschenden auch aus weniger oder gar nicht technisch orientierten Bereichen teilen zu können. Der interdisziplinäre Austausch findet in unterschiedlichen Formaten statt. Ein Beispiel sind relativ informelle Veranstaltungen, ein Methodenaustausch über partizipative Prozesse in der Technikgestaltung und –Entwicklung, bei dem die Forscher*innen an einem konkreten Beispiel über ihre diesbezüglichen Erfahrungen im Labor diskutieren. Ähnliche Aktivitäten fanden auch bereits zu anderen Themen statt. Daneben gibt es auch etwas formellere Veranstaltungen wie den „Campus-Tag“, wo innerhalb des Campus über die Projekte und bestimmte Themen diskutiert wurde und in Zukunft auch noch diskutiert wird. Bereichernd war auch die „Participation Week“ im vergangenen Jahr, in die auch Interessierte aus der Gesellschaft einbezogen wurden. Nicht zu vergessen auch die Reihe „Postdigital Lunch“, in der Campus-Mitglieder Gespräche mit Persönlichkeiten aus Forschung und Praxis zu einem selbstgewählten Thema mit Bezug zum Campus führten.