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Künstlerische Fassadenarbeit von Campus Mitgliedern für den neuen Standort der „neuen Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK)“

A. Kreissl

Der Kunstverein „neue Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK)“ hat einen neuen Standort am Berliner Alexanderplatz bezogen. Die Räumlichkeiten in einem ausgedehnten DDR-Komplex an der Karl-Liebknecht-Straße wurden zuletzt von einer Fastfood-Kette genutzt und wurden vom Architekturbüro Hütten & Paläste (Berlin) umgestaltet.

Für den neuen Standort hat die Künstlerin Folke Köbberling eine zweiteilige Fassadenarbeit entwickelt, hervorgegangen aus einem eingeladenen künstlerischen Wettbewerb. Sie besteht aus einem an der Außenfläche angebrachten Werbeband und einem innenliegenden Vorhang.

"HEXAGON" , ein aus aluminiumfarbenen Getränkekarton geflochtener Vorhang, entstand in Kollaboration mit der Künstlerin Alexa Kreissl, welche außerdem gerade an ihrer Dissertation über die Ringgefüge arbeitet und dem Institut für Architekturbezogene Kunst in Braunschweig. Er bespielt die Fensterfläche im 1. Stock und nutzt eine modulare Flechttechnik aus geschlossenen Schlaufen, um gebrauchten Verbundkarton in einer neuen Struktur wiederzuverwerten.

An der Außenfassade sind vier vierteilige geometrischen Objekte aus in Holzrahmen geschichteter Rohwolle montiert. Die Form der „ living elements“, ist an das Logo der nGbK angelehnt, stellt jedoch auch Bezüge zu anderen Logos und Schriftzügen an der Fassade her.

Beide Elemente verbindet eine Wiederverwendung von Materialien, für die bisher nur begrenzt eine nachhaltige Verwertung gefunden ist: Rohwolle und gebrauchter Getränkekarton. Sie konterkarieren die „harten“ Werkstoffe der Umgebung und greifen gestalterische Elemente der DDR-Moderne auf. Zugleich lenken sie die Aufmerksamkeit auf Möglichkeiten der Gebäude(um-)nutzung in Zeiten von Klimawandel und ökologischer Krisen: So bieten die wollenen Fassadenobjekte auch Vögeln einen Nistplatz.