Schönere Schulwege: partizipatives Schulwegedesign (NiceWay)

Schulwege sind von Kindern und Jugendlichen tagtäglich genutzte Stadträume. Es sind Räume des Erlebens, Begegnens, Spielens und Entdeckens –Räume, in denen Kinder und Jugendliche sich autark bewegen lernen und Selbstvertrauen gewinnen. Sie unterliegen vielschichtigen Anforderungen, insbesondere in Bezug auf Sicherheit, aber auch im Hinblick auf Fragestellungen der Wahrnehmung und des Erlebens, der Orientierung, Wegfindung und Mobilität. Gleichzeitig sind Kinder und Jugendliche eine Nutzer*innengruppe, die in formalen Planungsprozessen und der Gestaltung dieser urbanen Räume nur selten eingebunden ist.

Ziel des inter- und transdisziplinären Projekts NiceWay ist daher die gemeinsame Untersuchung, Planung und Gestaltung von konkreten Stadt- und Bewegungsräumen auf Schulwegen mit Kindern und Jugendlichen sowie weiteren relevanten Expert*innen und Akteursgruppen.

Gemeinsam mit Schüler*innen erfassen wir im Projekt zunächst den täglichen Schulweg und identifizieren relevante Parameter und räumliche Attribute, die ausschlaggebend für positive sowie negative Erfahrungen und Eindrücke sowie Basis für die Entscheidung für präferierte und nichtpräferierte Wege und Routen sind. In einer gemeinsamen Arbeitsphase werden dann potentielle Konzepte für schöne und sicherere Schulwege entwickelt. Diese werden durch das Forschungsteam in Varianten weiter detailliert und abschließend in experimentellen Set-Ups unter Einsatz verschiedener Methoden und technischer Hilfsmittel wie bspw. immersiven Technologien umgesetzt und visualisiert sowie mit der Nutzer*innengruppe getestet, diskutiert und weiterentwickelt.

Das Projekt zielt neben der Entwicklung von zielgruppengerechten Beteiligungsformaten darauf ab, wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse über die erfolgreiche Integration und Darstellung von städtebaulichen und räumlichen Aspekten für und durch Kinder und Jugendliche in formellen Stadtplanungsprozessen zu gewinnen.

Bild: Werschinski, CC BY-SA 3.0